Tipps fürs Wandern mit Hund
Du möchtest auch dieses Gefühl von unendlicher Freiheit spüren, wenn Du den Gipfel eines Berges bezwungen hast? Oder wanderst Du lieber durch die heimischen Wälder und lernst Dein Zuhause auf eine andere, neue Art kennen? Ein Glück, dass Du diese Erlebnisse, egal auf welche Weise, zusammen mit Deinem Vierbeiner unternehmen kannst. Wie Du Deine Wandertouren am besten planen kannst, welche Voraussetzungen es gibt und was Du beim Wandern mit Hund noch so beachten musst, kannst Du in folgenden Beitrag lesen.
Wie plane ich eine Wandertour?
Vor dem Start der Wanderung steht für viele erst einmal die Planung der Route an. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, einfach drauf los zu wandern. Doch gerade wenn man nicht in der Heimat, sondern im Urlaub unterwegs ist, sollte man wenigstens einen kurzen Blick auf den Weg werfen. So ist die Chance, sich zu verlaufen, wesentlich geringer. 😉
Möglichkeiten, wie man seine Wanderroute gestalten kann, gibt es viele. In nahezu allen Wandergebieten gibt es ausreichend Beschilderungen. Diese geben nicht nur die ungefähren Gehzeiten an, sondern liefern auch einen Hinweis auf die Schwierigkeit der Strecke. Was die Schwierigkeitsgrade angeht, sollte man sich unbedingt vorher informieren, welche Farbe für was gilt. Das ist nämlich von Gebiet zu Gebiet unterschiedlich. Während man in den Bayerischen Alpen (ohne Allgäu) auf blauen Wegen einen einfachen Bergweg verfolgt, ist dies in Vorarlberg, dem Allgäu oder der Schweiz die höchste Schwierigkeit. Wer also keine Lust auf Kletterpartien hat, weil er den falschen Weg eingeschlagen hat, sollte lieber vorher nochmal die Wegekategorien checken.
Digitale Streckenführung mit komoot
Für alle, die es gerne etwas digitaler wollen, kann ich die Website und App „komoot“ empfehlen. Seit einer Zeit bin ich auf Wanderungen nur noch mit dieser App unterwegs und bin wirklich begeistert. Vor der Wanderung gebe ich meine Wünsche an die Route in der App an. Ort, Länge und Schwierigkeit sind unter anderem die Optionen. Darauf erhält man einige Vorschläge für Wanderungen – oft auch mit Bilder und Beschreibung – die von anderen Nutzern bereits getätigt wurden. Hat man sich dann für eine Strecke entschieden, kann diese heruntergeladen werden, damit man auch im Wald ohne Internetempfang zugreifen kann. Die Streckenführung selbst funktioniert ähnlich wie ein Navigationssystem und man wird sicher durch den Wald geschickt. 😊 Neben Wanderungen bietet die App aber auch Strecken fürs Fahrrad fahren, Joggen oder man stellt sich selbst etwas zusammen. Ihr seht, eine absolute Empfehlung von mir.
Ist jeder Hund fürs Wandern geeignet?
Da Ihr nun wisst, wie Ihr Eure Route für das Wandern mit Hund planen könnt, kommt vielleicht die Frage auf: Ist mein Hund überhaupt fürs Wandern geeignet? Ich persönlich bin der Meinung, dass generell jeder Hund und jede Rasse dafür geeignet ist. Es spielen natürlich ein paar Faktoren eine Rolle, die man dafür beachten und eventuell seine Pläne anpassen sollte.
Hundealter & Rasse
Den meisten ist bekannt, dass sie mit ihrem Welpen und Junghund keine zu langen Spaziergänge machen oder sie zu viel springen lassen sollen. Das gilt natürlich auch für das Wandern mit Hund. Mit langen Strecken sollte gewartet werden, bis der Hund ein entsprechendes Alter hat. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, den Welpen nach einer Weile im Rucksack weiterzutragen. 😉 Auch bei älteren Hunden sollte man auf deren Kondition eingehen und auf die Länge und Schwierigkeit der Wanderroute achten. Viele Kletterpartien können von Alt und Jung nicht so gut bewältigt werden.
Wie bereits erwähnt denke ich, dass jeder Hund – egal welche Rasse – fürs Wandern geeignet ist. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass ein Weg mit Steinen und Geröll einen großen Hund leicht machbar ist. Für einen Dackel mit seinen kurzen Beinchen ist das allerdings wesentlich anstrengender. Auch sind manche Hunde wesentlich trittsicherer und können damit schwierigere Strecken meistern. Und wenn doch mal eine kleine Kluft kommt, über die der 50 kg gehoben werden muss? Egal welche Rasse, aber je nach Größe müssen diese Punkte zumindest im Hinterkopf behalten werden.
Kenne Deinen Hund
Es ist traumhaft, bei Sonnenschein und strahlend blauem Himmel den Berg zu erklimmen und dann eine atemberaubende Aussicht zu genießen. Für unsere Hunde wird es ab 20 Grad vielleicht aber schon zu warm und sie können die Tour nicht genießen. Hier sollte jeder seinen Vierbeiner am besten einschätzen können, ob man die Strecke bei warmen Temperaturen nicht abkürzt oder lieber in die kühlen Morgenstunden verlegt. Achte also auf die Wetterbedingungen.
Regel #1: Gesund & fit
Und zu guter letzt ist die wichtigste Voraussetzung, egal welches Alter, welche Größe oder Rasse: der Hund muss gesund sein! Wer öfters mit seinem Hund unterwegs ist und dabei auch schwierigere Strecken läuft, dem schadet auch ein regelmäßiger Besuch beim Hundephysiotherapeuten nicht.
Neben den oben genannten Punkten kommt es auch darauf an, wie man die Wanderung für den Hund gestaltet. Soll er im Freilauf oder an lockerer Leine dabei sein oder möchte man, dass der Hund am Zuggeschirr läuft. Die zweite Möglichkeit ist natürlich wesentlich anstrengender für den Vierbeiner und erfordert eventuell mehr Pausen oder niedrigere Temperaturen.
Wie kann ich meinen Hund vorbereiten?
Für die meisten Hunde, die im Alltag genug Auslauf haben, sollte eine Wanderung kein Problem sein. Trotzdem kannst Du, gerade wenn die Schwierigkeit und Länge der Strecke steigt, ein paar Vorbereitungen fürs Wandern mit Hund treffen.
- Lange Spaziergänge: Um Dich und Deinen Hund konditionell auf längere Wandertouren vorzubereiten, unternimm gerne schon vorab längere Spaziergänge als normal. So kannst Du Deinen Hund langsam an die Distanz der Wanderstrecke gewöhnen. So kannst Du auch einschätzen, was Dein Vierbeiner zum aktuellen Stand leisten kann und was ihm zuzumuten ist.
- Gewöhnung an die Ausrüstung: Wenn Du planst, Deinem Hund zum Wandern ein spezielles Geschirr oder sogar Booties als Schutz anzuziehen, dann gewöhne ihn vorher gerne schon dran. Gerade wenn Dein Hund am Zuggeschirr ziehen soll, sollte er es nicht erst am Tag X das erste Mal tragen, sonst könnte das nach hinten los gehen. 🙈
- Kommandos für die Wandertour üben: So ähnlich verhält es sich auch mit den Kommandos. Natürlich sind sie beim Wandern aufgrund des langsameren Tempos nicht so wichtig wie z. B. beim schnelleren Bikejöring. Dennoch kannst Du es Dir gerade bergab leichter machen, wenn Dein Hund auch mal auf Kommando dicht neben oder hinter Dir laufen kann. Ich spreche hier aus Erfahrung, denn meinen Hunden fällt das sehr schwer und die Strecke bergab kann dann sehr schnell anstrengender werden als bergauf.
Welche Ausrüstung brauche ich fürs Wandern mit Hund?
Je nachdem, wie ich mit meinem Hund wandern möchte, sollte sich auch schon vorab um die richtige Ausrüstung gekümmert werden. Ich persönlich mag es beim Dog Trekking am liebsten, wenn ich meinen Hund am Zuggeschirr und Bauchgurt wie beim Canicross führen kann. Welche Ausrüstung hierfür benötigt wird, kannst Du in meinem Beitrag zum Zughundesport nachlesen. Aber auch wenn der Hund an lockerer Leine oder im Freilauf dabei ist, empfehle ich zumindest in den Bergen immer ein Geschirr anzuziehen. So kann man schnell nach dem Hund greifen, falls die Abgründe neben der Strecke etwas steiler oder die Wege uneben sind. In solchen Fällen gehört der Vierbeiner meiner Meinung nach auch immer an die Leine. Sicher ist sicher.
Zudem ist es sinnvoll, immer einen Pfotenschutz und eventuell sogar ein kleines Erste-Hilfe-Set dabei zu haben. Gerade bei Bergtouren auf steinigen Wegen ist man für kleine Wunden gewappnet oder lässt es dank des Pfotenschutzes erst gar nicht so weit kommen.👍🏻
Und zu guter Letzt darf natürlich die Verpflegung nicht fehlen. Genügend Wasser und bei längeren Wandertouren eventuell auf Futter für eine längere Pausen sollten dabei sein, damit der Hund auch genügend Kraft hat. Meine zwei sind da nicht so anspruchsvoll… sie freuen sich meistens auch, wenn ich meine Brezel oder ein paar Stückchen Apfel mit ihnen teile. Und irgendwie stärkt das auch das Gemeinschaftsgefühl – zumindest bei mir. 😅
Worauf muss ich bei Dogtrekking achten?
Als letzten Punkt möchte ich Euch noch ein paar Punkte oder Erfahrungen mitgeben, auf die Ihr beim Wandern mit Hund achten solltet. Sicherlich kann hier jeder auch von seinen persönlichen Erlebnissen berichten und hat seine Learnings daraus gezogen.
- Begegnungen mit Menschen und Tieren: Du denkst, im tiefen Wald oder auf den Bergwegen ist ja eh keiner unterwegs? Pustekuchen! Gerade beim schönen Wetter tummeln sich die Leute auf den Waldwegen, in Hütten oder beim Gipfelkreuz. Manche davon vielleicht auch selbst mit einem Hund. Gerade wenn Du einen Hund hast, der keine Menschenmengen etc. mag, solltest Du also jederzeit damit rechnen. Auch könnte es sein, dass Deine gewünschte Route auf den Gipfel durch eine Kuhweide führt.
- Nicht überfordern: Sei offen dafür, Deine geplante Wanderung auch am Tag selbst noch umzuplanen. Es ist zu warm oder Du merkst bei halber Strecke, dass Dein Vierbeiner nicht mehr kann. Dann lass Dich nicht vom Ehrgeiz lenken, tu Deinem Hund einen Gefallen und kürze die Strecke ab. Oder fahre spontan mit der Gondel von der Bergspitze runter, anstatt den Weg zurückzulaufen. Es geht beim Wandern vor allem darum, gemeinsam mit seinem Hund ein Abenteuer zu erleben. Also achte auch auf ihn und seine Bedürfnisse.
- An Bergab denken: Ich sage es nur allzu gern. Wenn Du denkst, dass der Rückweg vom Gipfel einfach als die Strecke nach oben wird, dann Vorsicht. 😉 Meistens ist man unkonzentrierter, der Aufstieg steckt schon in den Knochen und nicht alle Hunde verstehen, dass man bergab langsamer machen muss.
Nun habt Ihr meine Tipps und Gedanken von mir zum Thema Wandern mit Hund erhalten. Also nichts wie raus am Wochenende und die Natur erkunden. Gemeinsam mit unseren vierbeinigen Freunden. Gerne könnte Ihr mir Eure Tipps und Erlebnisse als Kommentar da lassen. Es würde mich freuen.
Eure Laura
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[…] einen Tag früher als geplant den Heimweg antraten. Schön war es aber trotzdem, denn eine lange Wanderung mit unseren beiden Hunden war […]